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Ans Ende der Welt

Für die eigentlich nicht weite Strecke von ca. 370 km von Rio Gallegos, auf dem argentinischen Festland, bis zum nächstmöglichen Tagesziel nach Rio Grande, auf der Insel Feuerland, muss man ca. acht Stunden einplanen. Die Gründe dafür sind vor Allem die jeweils zwei Grenzübertritte Argentinien-Chile und wieder Chile-Argentinien plus zusätzlich die Fährüberfahrt über die Magellan-Straße nach Feuerland, die überwunden werden müssen. Allein die Formalitäten an beiden Grenzübergängen dauern 3-4 Stunden.

Fähre über die Magellanstraße

Dass wir zur südlichsten Stadt der Welt, nach Ushaia, unterwegs sind, ist uns selbstverständlich bewusst – es allerdings auf einem offiziellem Schild zu sehen, löst doch nochmal ein seltsames Gefühl aus.

Feuerland

Auf der Insel ändert sich die Landschaft zunächst in etwas hügeligere Gelände mit ersten Bäumen bis hin zu Bergen, je näher wir Ushuaia kommen. Der Wind verliert dadurch etwas an Kraft, dafür sinken die Temperaturen auf bis zu vier Grad – jetzt im Spätsommer.  Erinnerungen an unsere Fahrt zum Nordkapp werden wach, doch ist der Süden etwas gnädiger und schenkt uns tatsächlich ein paar Stunden mit Sonne und zeigt uns seine wilde Schönheit, wie sie wahrscheinlich nicht viele Reisende zu sehen bekommen.

Ushuaia

Wir sind überrascht von der Stadt mit ihren steilen Straßen, bunten Häusern und nicht zuletzt von der spektakulären Kulisse, die sie umgibt. Ausländische Touristen gibt es wenige, außer den paar enthusiastischen Motorradpilgern, uns eingeschlossen. Aber auch unter den Argentiniern und den angrenzenden Nachbarländern ist „das Ende der Welt“ ein beliebtes Ziel. 

Das eigentliche (befahrbare) Ende befindet sich ca. 20 km hinter Ushuaia im Nationalpark an der Bahia Lapataia:

Von dort aus sind es dann noch ein paar Meter zu Fuß bis zum „End of the World“ in Google Maps:

 

Die Anzahl der Ureinwohner dieses Gebietes, der Yamanas, schrumpfte seit der Ankunft der Europäer im Zeitraum von 30 Jahren von ehemals 3000 auf nur noch 100 im Jahr 1910. Hauptsächliche Ursache dafür waren wohl eingeschleppte Krankheiten aber auch systematische Auslöschung durch Kolonisten und Robbenjäger. Einige Graffitis in Ushuaia erzählen davon.

Bevor sich das Wetter weiter verschlechtert, nutzen wir einen windstilleren Tag um bei Regen und abermals frischen zwei Grad die Rückfahrt zum argentinischen Festland anzutreten.

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