Višegrad ist die erste Stadt auf unserem Weg und begrüßt uns mit milderem Wetter und einer malerischen Brücke – der Brücke über die Drina (so nachträglich nach einem gleichnamigen Roman benannt) aber eigentlich die Mehmed-Paša-Sokolović-Brücke, die der so gleichnamige Wesir im 16. Jahrhundert erbauen ließ und die auf der Liste zum Weltkulturerbe der UNESCO steht.
Sarajevo
Auf der Weiterfahrt nach Sarajevo wird es im dinarischen Gebirge wieder etwas kälter und so fahren wir Ende August bei 13 Grad in die Ebene von Sarajevo ein. Wir können trotzdem schon beim Herunterfahren einen beeindruckenden Einblick auf die einzige bosnische Metropole und Hauptstadt mit knapp 300.000 Einwohnern gewinnen. Auffallend ist das scheinbar einträchtige Zusammensein von Kirchen und Moscheen. Auch in der Stadt selbst flanieren Hot Pans neben fußlangen Kaftanen und Turbane neben schrill gefärbten Haaren. Leider nur Schein, denn die allgemeinen Schulen sind z.B. immer noch ethnisch nach Bosniaken, Serben und Kroaten getrennt. Beklemmend sind auch die Häuserwände mit den sichtbar gelassenen Einschusslöchern des letzten Krieges. Diese Stadt und überhaupt dieses Land hat schon viel gelitten – allein im Bosnienkrieg ca. 100.000 Tote, die Mehrheit darunter Bosniaken und davon überwiegend Zivilisten.
Nichtsdestotrotz ist Sarajevo auch eine ganz „normale“ Großstadt, in der altertümliche Gebäude und ultra-moderne Hochhäuser bunt gewürfelt zusammen stehen, inklusive einer quirligen Altstadt.
Durch das Neretva-Tal nach Mostar
Um nach Mostar zu kommen, wählen wir die Route durch die atemberaubende Neretva-Schlucht, die uns endgültig klar macht, dass Bosnien und Herzegowina neben seinen herzlichen Menschen auch landschaftlich viel zu bieten hat.
In Mostar selbst machen wir natürlich die obligatorischen Fotos der ehemals 1566 erbauten weltberühmten Brücke über den Fluss Neretva, die nach ihrer Zerstörung unter kroatischem Beschuss 1993 durch internationale Hilfe 2004 wiederaufgebaut wurde. Um die Brücke herum ist die pittoresken Altstadt leider zugepflastert mit dem üblichen Touristen-Nippes.
Wir fliehen also recht bald und fahren am nächsten Tag zum „Urlaub-Machen“ nach Kroatien weiter.