Wir überqueren die Grenze zu Polen. Die Landschaft unterscheidet sich zunächst nicht groß von der Litauens und wir fahren weiter mehr oder weniger schnurgeradeaus. In einem nächstgelegenen größeren Ferienort beschließen wir auf Grund der regnerischen Wettervorhersage nicht mehr in Richtung Masuren zu reisen und legen als neues Ziel die hohe Tatra in der Slowakei fest. Auf dem Weg dorthin machen wir zwei Übernachtungsstopps auf Campingplätzen, wobei wir vom letzten regelrecht fliehen, da er überfüllt und leicht vermüllt ist. Eigentlich sehr idyllisch und terrassenförmig an einem Stausee gelegen, herrscht hier wegen eines Feiertags Ballermannstimmung – nichts für uns. Wir hasten weiter für eine Nacht nach Lublin, um voran- und der nächsten drohenden Regenfront zu entkommen. Schade eigentlich , denn Lublin wäre sehr sehenswert gewesen.
Die Landschaft jedoch wird nun hügeliger und die Dörfer erinnern uns etwas an die Bergdörfer Korsikas, so dass uns bewusst wird, dass wir uns schon im Karpatenvorland befinden. Das gefällt uns und wir erinnern uns, dass wir eigentlich letztes Jahr ursprünglich, anstatt nach Korsika, in die Karpaten wollten. Und wieder ändern wir unseren Plan und das neue Ziel heißt Rumänien!
Auf unserer neuen Route kommen wir durch ein Stück Ungarn in die Slowakei. An einem kleinen Grenzübergang werden wir hier das erste Mal seit Norwegen und damit nach Tausenden von Kilometern eingehend kontrolliert. Aber die sehr netten Grenzbeamten sind uns, nach der Sichtung unserer Unterlagen, sogar mit der Corona-Online-Registrierung behilflich, nachdem wir erklären, dass wir in der Slowakei übernachten wollen.
Wir mieten uns für den nächsten angesagten Durch-Regentag kurzerhand in einem Doppelzimmer als Hütte ein und haben diesmal Glück mit der Unterkunft. Die Besitzer haben auf ihrem Gelände der Ranč Nová Zem eine kleine Oase geschaffen – sowohl für Kinder, als auch für Pferdebegeisterte oder für uns als Ruhesuchende. Unsere Hütte hat zwei Veranden, eine inklusive Hängematte und die andere mit einer meditativen Aussicht direkt vom Bett auf ein Gewässer mit Teichrosen.
Am Abend (nach gefälliger Meditation) macht dann die, hier mit angelegte, Kneipe inklusive überdachtem Biergarten auf und die überaus symphatischen Hosts haben sogar Karten vom Lieferservice für ihre Gäste. Wer das nicht will, kann sich in einer anderen überdachten Grillbereich-Lounge selbst verköstigen. Hier ließe es sich den ein oder anderen Tag mehr verweilen aber das unbekannte und ungeplante Rumänien ruft…